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claudia bosse / theatercombinat


die perser/les perses aischylos/müller/witzmann - 3 inszenierungen mit 3 konzepten in 3 städten (genf, wien, braunschweig), 3 räumen und 2 sprachen (deutsch/französisch)

ergreifendes sprechen, christine standfest
projektdokumentation

die perser, braunschweig
die perser, wien
les perses, genf

perser review

tragödienproduzenten
2481 desaster zone
interviews mit den choreuten

 

aischylos´ tragödie «die perser» (472 v. chr.) umfasst 1075 verse. 500 davon spricht der chor. er ist die hauptfigur. die inszenierungen in wien, genf und braunschweig nehmen diesen grundgedanken der ältesten politisch-ästhetischen praxis unserer westeuropäischen kultur auf: ein chor aus bürgerInnen steht im zentrum der arbeiten. ein praktischer aneignungsprozess von sprache und theater. eine einzigartige arbeits- und probenphase, eine diskussion über theater und formen der demokratie.

die bürgerInnen traten gemeinsam auf die bühne des staatstheaters braunschweig, besetzten die black box des théâtre du grütli in genf oder versammelten sich in einem 200 meter langen unterirdischen tunnel in wien. das publikum wurde teil des chorkörpers und konnte das stück, die raumchoreographie und das kraftfeld des chors unmittelbar erleben.



 

die perser (braunschweig 2008)
konzept/inszenierung/partitur: claudia bosse, übersetzung: peter witzmann/heiner müller, bote: jörg petzold, atossa: doris uhlich, schatten des dareios: christine standfest, xerxes: marion bordat, chorführer: roland bedrich, anne cathrin buhtz, inga kolbeinsson, hanna legatis, christoph linder, oliver losehand, christiane ostermayer, ilona christina schulz, katja thiele, cornelia windmüller, regieassistenz: andreas gölles, koordination/recherche/dramaturgische mitarbeit: anselm lenz, anke dyes, produktionsleitung: caroline farke. gemeinschaftsproduktion festival theaterformen, staatstheater braunschweig, theatercombinat

die perser (wien 2006)
konzept/inszenierung/partitur: claudia bosse, bote: gerald singer, atossa/xerxes: doris uhlich, schatten von dareios: christine standfest, kleiner chor: aurelia burckhardt, gerald singer, christine standfest, doris uhlich, chor der 12: beatrix brunner, aurelia burckhardt, gerlinde egger, brigitte futscher, ulrike johannsen, dora müller, heidemarie pichler, ingrid racz, ana szilagyi, ilse urbanek, lena wicke, bauten: karoline streeruwitz/sammerstreeruwitz, christian teckert/as-if. produktion: lena wicke, produktion theatercombinat

les perses (genf 2006)
konzept/inszenierung/partitur: claudia bosse, bote: barbara baker, atossa: doris uhlich, schatten des dareios: christine standfest, xerxes: gerald singer, chor/chorführer der 10 chöre: guillaume béguin, léonard bertholet, vincent coppey, elisa curchod (chine), jean-louis johannides, marie-eve mathey-doret, gérard moll, jacqueline riccardi, anne-frédérique rochat, delphine rosay, chor der 500/grü500, regieassistenz: andreas gölles, aurélie matthey, koordination: imanol atorrasagasti, beratung: sophie klimis. koproduktion théâtre du grütli, association genèveberlin, theatercombinat


«die perser» / «les perses»
in wien, genf und braunschweig

 

das sprechen folgte sowohl in französisch als auch in deutsch einer von claudia bosse entwickelten sprechpartitur. der perserchor war immer ein chor der jeweiligen stadt. gerald singer, christine standfest und doris uhlich waren die protagonisten in wien, genf, und z.t. braunschweig. für jede stadt existierte ein eigenes arbeitsmodell. für jeden ort wurden eine spezifische rauminstallation und choreographie entwickelt.

wien: tragödienchor der 12, 3 protagonisten und 60 zuschauer. ein 200m langer unterirdischer leerraum, der die u-bahnstationen neubaugasse und zieglergasse verbindet.

genf: chor der 500 mit 180 teilnehmern, 10 chorführern, 4 protagonisten und 100 zuschauern in der black box des théâtre du grütli.

braunschweig: chor der 500 mit 340 teilnehmern, 10 chorführer, 4 protagonisten und 230 zuschauer auf der bühne des staatstheaters braunschweig.


«die perser» (472 v. chr.) ist die älteste vollständig erhaltene griechische tragödie, ein dokument der entstehenden demokratie in athen. der expansionsfeldzug des persischen herrschers xerxes gegen die griechen misslingt nach der zerstörung athens in der seeschlacht von salamis (480 v. chr). die griechen überlisten die zahlenmäßig überlegene persische flotte, die im meer versinkt.

aischylos schreibt aus der perspektive des feindes. er konstruiert das bild des feindlichen politischen systems: die barbarischen perser, die kriegsmacht, die tyrannen-herrschaft. die erzählung des feldzugs und der schlacht in form eines prädramatischen theatertextes mit chören und 4 protagonistenparts ist die erste erhaltene medialisierung von geschichte und krieg im theater.

 


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