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17.03.-28.09.2025 / WASTELAND dream/s – a chronicle on choreographic ground von claudia bosse auf der brache hinter dem hauptbahnhof zwischen karl-popper-straße und alfred-adler-straße, 1100 wien

WASTELAND dream/s – a chronicle on choreographic ground
von claudia bosse

17.03.-28.09.2025
von märz bis september 2025 verwandelt sich eine brachfläche hinter dem wiener hauptbahnhof zum künstlerischen raum: claudia bosses projekt WASTELAND dream/s – a chronicle on choreographic ground erforscht in einer mehrmonatigen auseinandersetzung die transformation und fragilität urbaner landschaften im anthropozän.  

termine
choreographic field work:

17.-21. märz
14.-18. april
19.-23. mai
16.-20. juni
7.-18. juli
18.-30. august
11.-28. september

midsummer score 20. juni 2025
premiere: 24. september 2025

auf der brache hinter dem hauptbahnhof
zwischen karl-popper-straße und alfred-adler-straße,1100 wien 

in diesen regelmäßigen arbeitsphasen entstehen vor ort fortlaufende choreografische und künstlerische gesten, performative und installative experimente. die brachfläche wird zum choreographic ground, in dem der dialog zwischen künstler*innen, expert*innen, der lokalen bevölkerung und nichtmenschlichen akteur*innen in performativen formaten sichtbar wird. über die monate hinweg verdichtet sich das projekt in performances, für die das gelände ausgangspunkt und studio sowie rahmen und bedingung ist.  

die performativen artikulationen auf der brache heben grenzen zwischen kunst und alltag auf, machen unsichtbare strukturen sichtbar und fordern zur teilhabe auf. sie ermutigen dazu, den öffentlichen raum als gestaltbaren, gemeinsamen ort zu begreifen und öffnen durch die schrittweise transformation der unbeachteten fläche einen neuen blick auf urbane landschaften und ihre ge/schichten. 

im dialog mit dem sich stetig verändernden terrain formt sich so ein sich über die jahreszeiten veränderndes und fortschreibendes kunstwerk im öffentlichen raum. dieser übriggebliebene platz mitten in der stadt, umrahmt von schienen und straßen, gezeichnet von fassaden, hotels und büros, besiedelt von gräsern, faltern und disteln wurde bereits 2024 zum austragungsort von HAUNTED LANDSCAPE on an unseen wasteland.  

choreographic field work part III
19.-24. mai 2025

A chronicle on choreografic ground besucht jeden monat dieses terrain. jedes mal staunen über die neuen erscheinungen, bewegungen und choreografien des werdens und vergehens. es ist immer ein anderer ort. verändert belebt, eingebettet in die urbane textur sowie in die verschiedenen glatten oder rauen oberflächen. hier: schotter, erde, moos, gras, kräuter oder blumen nah am unebenen grund oder aufschießend mit rosa oder violetten oder blauen oder weißen geweben von blüten, geöffnet den besuchenden insekten. dort: asphalt, schienen, beton und glas.

im areal verschwinden. das areal sichtbar machen; als tanzende botschafter*innen verschiedener ereignisse am ort. hindurch bewegend wie die insekten. linien manchmal, zur orientierung. gemeinsam oder vereinzelt die humanoiden in den gewächsen oder auf dem asphalt. sichtbares, hörbares, unsehbares. verkörperung als spekulation anderer körper mit mehr-als-menschlichen choreografien. vermessen der umgebung, zeichnen in der zeit.

wasteland, waste land, wasted land. anderswo trümmer und staub.

fotos: eva würdinger. für fotostrecke bitte klicken!

fotos: claudia bosse. für fotostrecke bitte klicken!

choreographic field work part II
14.-18. april 2025

 

regen, viel wind. neue blüten färben das areal. das wetter als bedingung für ortsbezogene choreografie. vermessen des unebenen grundes mit gliedmaßen, die ausgreifen in den raum, bis hin zu den umgebenden bauten. oder vermessen mit einem blauen stoffobjekt, das mit hilfe zweier körper den raum zerteilt, sich faltet oder um die körper schmiegt. ephemere strukturen und skulpturen aus körpern – textilen und menschlichen – als kontrapunkte zu den rechtwinkligen bauten.

durch die bilder gewaltsam zerstörter infrastrukturen, zum beispiel in gaza, täglich konfrontiert mit dem wahnsinn der vernichtung. bewegungsstudien als imagination gewaltsamer zerstörung im urbanen raum von wien. was wäre, wenn die bauten um diesen platz bombardiert würden, wenn sie explodieren oder zusammenfallen würden?


bewegungen als eine annäherung an die langfristigen folgen – neben dem horizontalen vermessen der verschiedenen zonen bis in die zwischenräume der häuser eine annäherung an mögliche vertikale kosmologien, vom erdinneren über die gräser bis in die atmosphäre.

ein ritual zum frühlingsbeginn
am 21. märz um 17:30h 

erstmals öffneten wir unsere choreographic field work und begrüßten den frühling mit den insekten, die noch im boden schliefen, den vögeln, die bald singen werden, und den granatapfelkernen, die wir teilten. 

um die jahreszeiten anzunehmen, übergaben wir dem raum blumen und milch, verabschiedeten den winter mit feuer, tranken wein, lauschten den klängen und veröffentlichten unsere publikation. 

frühlingsritual mit: su huber, carla rihl, claudia bosse & lucia mauri
sound: LOVE – 64 mating calls of a nightingale for cello von noid haberl

spekulativer 
insektenspaziergang:
dr. thomas zuna-kratky

publikationspräsentation 
HAUNTED LANDSCAPE on an unseen wasteland

mit freien exemplaren während der veranstaltung. 

fotos: esel.at – lorenz seidler. für fotostrecke bitte klicken!

fotos: markus gradwohl. für fotostrecke bitte klicken!

chronicle
choreographic field work part I
17.-21. märz 2025  

 

mit choreografischen vermessungen nähern wir uns dem bewachsenen grund. was bedeutet körperliche präsenz auf dem 2500 m2 grossen areal? wie kann sie bis an die haut der häuser reichen? wie sind die rhythmen der bewegten körper im urbanen raum und welche resonanz haben die geräusche der stadt im körper und welche bewegungen können sie initiieren? welche bewegungen können aus den gewachsenen strukturen der unterschiedlichen pflanzen entstehen und wie lassen sich diese in den raum übertragen? wie treffen organische (bewegungs)strukturen auf die brachiale orientierung der linie durch den raum? schafft die ergangene linie (bewegungs)linie zeit im raum?
die gesten der orientierung als verhältnisse zu den vertikalen strukturen vom untergrund über die gebauten strukturen bis in den himmel. die schritte auf dem aufblühenden blauen ehrenpreis. zum frühlingsritual ein erster weißer falter.

termine
choreographic field work:
17.-21. märz
14.-18. april
19.-23. mai
16.-20. juni
7.-18. juli
18.-30. august
11.-28. september

premiere: 24. september 2025

auf der brache hinter dem hauptbahnhof

zwischen karl-popper-straße und alfred-adler-straße,
1100 wien

WASTELAND dream/s – a chronicle on choreographic ground
von claudia bosse


performance:
su huber, lucia mauri, lena schattenberg,carla rihl
sound:
günther auer
dramaturgie:
krassimira kruschkova
produktion/assistenz:
juliana furthner, larry mey
produktionsassistenz:
ines kaiser
kommunikation:
juliana furthner  


eine produktion von theatercombinat. gefördert im rahmen der konzeptförderung von theatercombinat 2022-2025 von stadt wien kultur und vom bundesministerium für kunst, kultur, öffentlicher dienst und sport. in kooperation mit der ÖBB. in zusammenarbeit mit dem belvedere 21.

PROJEKTE von haunted landscape/s:
haunted landscape/s ist eine mehrformatige serie von claudia bosse (2024/2025) in zusammenarbeit mit verschiedenen künstler*innen mit/über/durch verwundete landschaften.
WASTELAND dream/s – a chronicle on choreographic ground
 ist teil davon. in HAUNTED LANDSCAPES or the breathing out of earth besetzte claudia bosse ende oktober 2024 die bühne des tanzquartier wien als begehbares, performatives environment, gemeinsam mit verschiedenen materialien, 5 performer*innen und den klängen von günther auer. in HAUNTED LANDSCAPE on an unseen wasteland wurde eine zentrale restfläche zum urbanen labor und austragungsort einer serie von bildnerischen, musikalischen und performativen interventionen von claudia bosse mit der public performance school PPS sowie eingeladenen künstler*innen. in dem field research projekt haunted landscape/s – about inner and outer landscapes im rahmen von impulstanz hat claudia bosse mit den teilnehmenden tänzer*innen relationen zu landschaften, organismen und bewegungen auf instabilem grund erforscht. claudia bosses mit dem wald verwebte installation entanglement with a haunted forest eröffnete im juni 2024 das mahler forum 2024 mit einem musikalischen kommentar von günther auer. zwischen gebautem, gewachsenem, gegenwärtigem und gewesenem ist die installation im wald noch bis ende oktober frei zugänglich. haunted landscape/s wurde als ortsspezifische performance mit 3 tänzerinnen und 2 bewegungschören im mai 2024 für ein brachliegendes baufeld entwickelt und endete schließlich in einer multimedialen installation. im oktober 2023 entwickelte claudia bosse LANDSCAPE/S im rahmen des projekts celebrating trouble. choreographic convention in timișoara (rumänien) – eine lecture performance als installative ausbreitung, die zu einer performativen landschaft wurde.


die serie haunted landscape/s entstand im rahmen der konzeptförderung 2022-2025 von stadt wien kultur, vom bundesministerium für kunst und kultur, öffentlicher dienst und sport, mit der unterstützung von bezirk donaustadt, mahler forum 2024, KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien und in kooperation mit belvedere 21, impulstanz, jugend am werk, wien 3420 und ÖBB.

der zyklus ORGAN/ismus – poetik der relationen verknüpft module, motive und methoden zur umsetzung verschiedener künstlerischer formate und will zugleich strukturen aufbauen oder ausbauen. denn wir können nur die arbeiten verwirklichen, für die wir in der lage sind strukturen zu finden oder zu erfinden.

www.theatercombinat.com theatrale produktion und rezeption

theatercombinat ist gefördert von stadt wien kultur im rahmen der konzeptförderung 2022-2025.

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