theatercombinat | 02.09. - 30.09.2005 palais donaustadt – ein temporärer installativer kunstraum in der donau city wien mit ballet palais, firma raumforschung, archiv im palais, film im palais, picknick am wegesrand (a)

sprache: deutsch, english

kritiken

konzeption / installation
raum ist politisch

ballet palais
firma raumforschung
film im palais
archiv im palais
picknick am wegesrand

publikation: skizzen des verschwindens

 

«film im palais» zeigt kurzfilme/-videos, experimental-, spiel-, dokumentar- und essayfilme zu den themen architektur, bild- und raumpolitik. der theaterraum und die umgebung von palais donaustadt sind atmosphärische screening-landschaft und strukturelles wie assoziatives material für die auswahl der gezeigten arbeiten. an vier abenden werden fiktive und non-fiktive bildräume zwischen kinematographischer raumaneignung und inzenierungen von macht seriell auf das weiß des areals projiziert.


film im palais

kuratiert von firma raumforschung, gerald singer, claudia slanar und christian schulte; koordination: gerald singer

05.09. kurzfilme von sabine bitter/helmut weber, rashid masharawi, hito steyerl u.a.

12.09. spielfilme von roy andersson und jean-luc godard

19.09. kurzfilme von gordon matta-clark, ulrike müller, kurt kren, corinna schnitt u.a.

26.09. essayfilme von alexander kluge, peter schamoni und christian schulte

 

filmprogramm  

film im palais 1 markiert den ausgangspunkt der reihe. die teilnehmer/innen des camps firma raumforschung wurden angeregt, mit ihrem themenfeld assoziierte filmarbeiten für ein gemeinsames screening vorzuschlagen. ihr programm stellt fragen zu historischer, ästhetischer, politischer, sozialer, ökonomischer produktion von raum, die an den darauf folgenden abenden aufgegriffen und weitergeführt werden.

film im palais 2 ist ein spielfilm double-feature, das zwei versuche kinematographisch-narrativer stadt-/realitätskonstruktion in dialog setzt: jean-luc godards «alphaville» (1965) trifft auf roy anderssons «songs from the second floor» (2000). in form einer konfrontation von montagetechnik und plansequenzen wird eine phänomenologie urbaner räume im alltäglichen ausnahmezustand skizziert.

film im palais 3 verhandelt anhand der thematischen blöcke raumerschließung – soziale räume – stadtlandschaften fragen der konstruktion und produktion von raum in kurz- und experimentalfilmen. der fokus der gezeigten arbeiten liegt auf den bedingungen und der darstellbarkeit von «anderer räumlichkeit» im gegensatz zu «leicht lesbarem», geordnetem «geometrischem oder geografischem raum» (michel de certeau).

film im palais 4 zeigt dokumentarische und essayistische arbeiten, die stadtarchitektur aus dem blickwinkel kritischer theorie befragen: «brutalität in stein» (1960) von alexander kluge und peter schamoni sucht das nürnberger parteitagsgelände auf, wo anderthalb jahrzehnte zuvor noch die faschistische idee der volksgemeinschaft in suggestiver choreographie inszeniert wurde. kluges «der angriff der gegenwart auf die übrige zeit» (1985) untersucht das prinzip stadt und dessen manifestationen in alltäglichen lebens- und erfahrungskontexten.  


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