theatercombinat | 10. - 13. april 2014 - uraufführung what about catastrophes? claudia bosse / theatercombinat, tanzquartier wien, halle G, museumsquartier wien (a).
in englischer und deutscher sprache.

sprache/language: deutsch, english


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teil des zyklus: (katastrophen 11/15) ideal paradise

weitere projekte des zyklus:
- catastrophic paradise

- a first step to IDEAL PARADISE

- a second step to IDEAL PARADISE
- IDEAL PARADISE clash
- IDEAL PARADISE
- the last IDEAL PARADISE

verwendetes material aus der sammlung: some democratic fictions

 

what about catastrophes? treibt mit performativen variationen zur katastrophe das theater an seine grenzen: in einer choreografie sich im sturz befindender körper, rituellen bewegungen, sprachfragmenten und soundflächen entsteht ein multinarrativer raum sich überlagernder stimmen, handlungen und zerklüfteter politischer landschaften.

in einer choreografie mit und von sprache erkundet ein ensemble von fünf tänzern und performern die grammatik der katastrophe. ausgehend von der gefährdung der körper, der macht der bilder und gesellschaftlichen vorstellungen der apokalypse untersucht claudia bosse das potenzial von strukturen des zusammenbruchs: narrative über demokratie, terrorismus, freiheit, revolution und bürgerkrieg begegnen körpern in extremsituationen. körper, die in erschütterung geraten und zugleich die beschleunigungsmaschine aus kapital, medien und katastrophe zu verunsichern suchen.

what about catastrophes? konfrontiert zuschauer und performer mit dem kollaps einer ordnung und nimmt diesen als ausgangspunkt der bewegung: fünf körper forschen nach positionierungen in auseinander fallenden sprach- und soundlandschaften, nach übersetzungen für das unaussprechliche, nicht-beschreibbare der katastrophe zwischen aktuellen revolutionären, katastrophalen, kriegerischen ereignissen. ein radikales eintauchen in momente der erschöpfung, destabilisation und verunsicherung, ein stück über gemeinschaft, handlungsmöglichkeiten und körper auf unsicherem grund. das stück spannt das ruinöse unserer gesellschaft zusammen mit dem zukünftigen, das katastrophale mit dem imaginären, das mögliche mit dem un-möglichen, und erforscht in unterschiedlichen konfigurationen katastrophe als künstlerische methode, die im moment des sturzes in bewegung bleibt.

what about catastrophes? ist teil des gesamtprojekts (katastrophen 11/15) ideal paradise von claudia bosse und einer gruppe internationaler künstler, tänzer, performer und theoretiker und untersucht bis 2015 die struktur der katastrophe als kippbild der gesellschaft. dabei greift claudia bosse auf ihre sammlung aus interviews zurück, die seit 2011 in zusammenarbeit mit günther auer aus persönlichen gesprächen über demokratie, freiheit, terrorismus, staat, geschichte, identität in städten wie new york, kairo, tunis, frankfurt, zagreb, tel aviv, brüssel und beirut entstanden ist.



foto: claudia bosse

choreografie / raum + installation / konzept: claudia bosse, sound / video: günther auer, mit / von: nathalie rozanes, alexandra sommerfeld, florian tröbinger, kostas tsioukas, elizabeth ward, technische leitung / mitarbeit raum: marco tölzer, dramaturgie: fanti baum, bekleidung: lila john, kommunikation: anna etteldorf, hospitanz: andreea zelinka, assistenz endproben: stella reinhold, presse: TQW und sky unlimited, training: ziya azazi, caroline decker, produktionsleitung: margot wehinger

eine produktion von theatercombinat, in koproduktion mit tanzquartier wien, gefördert von wien kultur

what about catastrophes? ist teil des gesamtprojekts (katastrophen 11/15) ideal paradise, projektpartner sind tanzquartier wien, FFT düsseldorf, gefördert von wien kultur, unterstützt von kunststiftung NRW und NPN nationales performance netz im rahmen der serie "DECOLONIZE! performative strategien für ein (post)koloniales zeitalter", ashkal alwan, CLUSTER, szenenwechsel (robert bosch stiftung), österreichische und schweizer botschaft in athen


fotos: elsa okazaki, antonia wagner-strauss, für fotostrecke bitte klicken

fotos: elsa okazaki, antonia wagner-strauss, für fotostrecke bitte klicken

uraufführung what about catastrophes?
10. april 2014, 20.30h
weitere aufführungen: 11./12./13. april, 20.30h
gespräch mit claudia bosse und kai van eikels im anschluss an die vorstellung am 11. april

ort
halle G / museumsquartier wien
museumsplatz 1
1070 wien



video full version: günther auer


NEXT STEPS:

PERFORMANCE - am 20. und 21. märz 2015 findet im wiener tanzquartier die österreichische erstaufführung von catastrophic paradise statt.

PERFORMANCE - catastrophic paradise ist im september 2015 bei zeitraumexit in mannheim im rahmen des festivals "wunder der prärie" zu sehen.


BISHERIGE PROJEKTE DES ZYKLUS (katastrophen 11/15) IDEAL PARADISE:
method body / lecture von claudia bosse im rahmen von scores "intact bodies". die installation thoughts meet space im mai / juni 2013 fand in 18 verschiedenen räumen der ehemaligen zollamtskantine in wien statt. die dafür verwendeten interviews stehen in konfrontation mit medialen szenarien von realität. erstmals wurde hier die mehrheit des archivierten materials für die künstlerische operation "thoughts meet space" verwendet, als ein virtueller raum von dreidimensionalen gedanken, begleitet von 2 performances in der installation the breath of thoughts and death sowie closing act, in koproduktion mit tanzquartier wien. die installation thoughts meet space beirut im oktober 2013 war eine fortsetzung dieses künstlerischen verfahrens und präsentierte teile des archivmaterials sowie in beirut entstandene bilder und objekte sowie interviews (in)valid bodies, vortrag claudia bosse im november 2013 im rahmen des symposiums "public bodies", FFT düsseldorf und heinrich heine universität. showing und diskussion im dezember 2013 der proben von what about catastrophes? im rahmen des seminars "ästhetik und poetik" - performancetheorie und -praxis" der universität wien, monika meister / daniela pillgrab. katastrophen: momente des umschlags im dezember 2013 war ein research workshop von claudia bosse im tanzquartier wien. in einer einwöchigen arbeitssituation begegnete sich eine gruppe künstler und theoretiker, um sich aus ihrer jeweiligen künstlerischen, kompositorischen, urbanistischen oder philosophischen praxis und ausgehend von ihren methoden und materialien, mit der funktion und der struktur der katastrophe in unserer gesellschaft zu beschäftigen. mit günther auer, claudia bosse, alain franco, omar nagati, sandra noeth und marcus steinweg. im april 2014 uraufführung von what about catastrophes? mit 4 vorstellungen im tanzquartier wien. im september 2014 folgte die uraufführung von catastrophic paradise in koproduktion mit dem FFT düsseldorf im rahmen der reihe "DECOLONIZE! performative strategien für ein (post)koloniales zeitalter" in düsseldorf. in diesem rahmen fand auch das symposium politics of paradise and catastrophes statt.thoughts meet space athens wurde im oktober 2014 als ortsspezifische multimedia installation bei Bhive in athen gezeigt. die arbeit verwandelte das neoklassizistische haus von Bhive in ein sprechendes haus, sprechend mit den stimmen der transnationalen sammlung von gedanken. die installation thoughts meet space cairo präsentierte im hotel viennoise das nomadische archiv. zum zweiten mal wurden in kairo nach 2011 interviews geführt. begleitet wurde die installation von einem 5-tägigen event - reflection zone - als ein allabendlicher diskursiver und performativer salon mit beiträgen von in kairo arbeitenden künstlerInnen und theoretikerInnen. im märz 2015 wurde die performance catastrophic paradise von der version der uraufführung in düsseldorf für ein komplexes, mehrteiliges gebäude in eine version für die spezifischen bedingungen der tqw / halle G übersetzt. im april / mai 2015 kreierte die performance und installation a first step to IDEAL PARADISE beim donaufestival in krems einen werkraum zu ritualen und politischem denken. diese arbeit war die erste skizze zur neuen produktion IDEAL PARADISE, die den abschluss des gesamtprojekts (katastrophen 11/15) ideal paradise bildet. der nächste schritt fand in diesem entwicklungsprozess fand beim ImPulsTanz festival statt: die installation a second step to IDEAL PARADISE stellte entlang der themen kolonialismus, kulturelle projektion, konstruktion von ideologie(n) und ideale gemeinschaften begehbare erzählungen in einem ensemble von räumen im weltmuseum wien her. in a third step to IDEAL PARADISE wurde die installation zur partitur für eine choreografierte performance. das urban laboratory IDEAL PARADISE intervenierte als performative praxis über mehrere monate hinweg, von oktober bis dezember 2015, in unterschiedliche räume in wien und übersetzte die erfahrungen und materialien der vorhergehenden schritte von IDEAL PARADISE als methodische eingriffe in die stadt. in IDEAL PARADISE clash wurden die nun abwesenden räume der bisherigen interventionen und performativen installationen im theaterraum der halle G durch sound-recordings, choreografische kompositionen und körpererinnerungen miteinander in beziehung gesetzt. die nomadische stadtkomposition IDEAL PARADISE breitete sich wieder in die stadt aus und bespielte als choreografie der kohabitation und des utopischen miteinanders orte wie eine brache im 6. wiener gemeindebezirk, die verkaufshalle des caritas-lagers carla mittersteig, das belvedere sowie die wege dazwischen. in bukarest entwarf IDEAL PARADISE shifting space eine installation, die zur performance wurde. das urban laboratory IDEAL PARADISE ukraine knüpft an die performative praxis in praxis in wien an und untersucht bis ende 2017 den öffentlichen raum in kiew und lwiw unter berücksichtigung der architektonischen, politischen und rechtlichen gegebenheiten in der ukraine. thoughts meet space cairo in wien war ein labor und eine begehbare performative installation als weiterführung der gleichnamigen installation in kairo, die im november 2016 als research und installation mit live-perfromance im tqw präsentiert wurde. der abschluss des "katastrophen"-zyklus führte mit the last IDEAL PARADISE die stationen und das material der wuchernden serie IDEAL PARADISE in der alten postverladestelle in düsseldorf zusammen.


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